Kapstadt Ms Grey
Capetown, The South African Library, Ms Grey 3.b.12
Neben überwiegend französischen und noch mehr burgundischen Chansons im zweiten Teil der Quelle bietet sie einen guten Einblick in improvisatorische Umsetzung (Super librum cantare“) von geistlichen Werken, die auf gregorianischen Vorlagen basieren. Diese sind künstlerisch z. T. sehr eigenwillig, aber gerade deshalb aufschlussreich. Daneben finden sich zahlreiche geistliche Laudae.
Die Fehlerquote ist außerordentlich hoch, ich habe darauf verzichtet, die meist rhythmisch notwendigen Angleichungen kenntlich zu machen. Anfangs finden sich in der Edition noch komplette Durchführungen fast gleicher strophischer Umsetzungen, später habe ich oft darauf verzichtet.
Die weltlichen Werke sind allesamt mit geistlichen Texten contrafaciert und in dieser Form auch einmalig!
Die Komponistennamen stammen durchweg aus parallelen Quellen.
Die weltlichen Werke sind sehr viel weniger fehlerhaft und basieren offenbar auf verlässlichen Vorlagen. Die Quelle aus Norditalien bietet einen guten Einblick in weltliche und geistliche musikalische Praxis bzw. Repertoire um das Jahr 1500.