Fermata Projekt

Schallwellen werden durch eine Schallquelle generiert und erzeugen Schwingungen in dem umgebenen Medium. Auch Frequenzen, die für den Menschen nicht hörbar sind, haben Auswirkungen auf umgebene Organismen. Wir möchten musikalische Kommunikation von Pflanzen zu Menschen gestalten und im emphatischen Zuhören unser Bewusstsein für unsere natürliche Umwelt stärken. In unserer musikalischen Komposition werden Biorhythmen von Pflanzenarten als Grundstein für Klaviermusik verwendet. Wir lassen uns in unserer Arbeit von der Harmonie der Natur in Biesenthal inspirieren und schaffen eine Melodie, die dem Ökosystem des Waldes musikalisch nahe kommt.
KOMPOSITION
Die Biorhythmen von Pflanzen werden anhand der elektrischen Leitfähigkeit gemessen und als elektrische Noten (MIDI) interpretiert. Diese Rohdaten empfinden wir musikalisch als eine einzigartige Pflanzenimprovisation zu einer bestimmten Zeit. Information für Ton und Rhythmus kommen in unserer Komposition ausschließlich von der Pflanze. In der musikalischen Darbietung hören wir 7 verschiedene Pflanzenarten und bewegen uns mit den Klaviermelodien durch das Silbergras, eine Orchidee, eine Buche, ein Johanniskraut, eine Berle, eine Ulme und eine Seerose. Die Melodien fließen in unserer Komposition metaphorisch wie das Wasser des Biesenthaler Beckens durch die Finow in Richtung Ausstellungsort der Wehrmühle.
SLOW LISTENING
Wir möchten durch ein einzigartiges Hörerlebnis die Harmonien der Natur im natürlich harmonischen Medium der Musik widerspiegeln. Mit ausreichend Zeit zwischen den Klängen aus dem Innenleben der Pflanzen möchten wir das Erlebnis intensivieren. Das emphatische Zuhören steht im Mittelpunkt dieses Projekts und bietet den Besuchern die Möglichkeit, durch eine Musikkomposition, angereichert mit Umgebungsgeräuschen aus dem Ausstellungsraum und seiner Umgebung, in das Pflanzenökosystem einzutauchen. Unsere Intention ist, den Schutz des Standortes hervorzuheben und auf das Aussterben von Pflanzenarten aufmerksam zu machen.
Die Komposition FERMATA NO.2 wurde im Mai 2024 umgesetzt und während „Aura’s Present Decay“ auf der Art Biesenthal ausgestellt.